Wertschätzung

im menschlichen Kontakt bedeutet die gelebte Anerkennung, Respekt und positive Einstellung zu einer anderen Person oder einer Gruppe von Menschen. Wertschätzung drückt aus, dass man die Individualität, die Meinungen, die Fähigkeiten, die Gefühle und die Beiträge der anderen Person(en) schätzt und anerkennt. Diese positive Grundhaltung ist im Kern verbunden mit dem Glauben an das Gute im Menschen. Ein Merkmal der humanistischen Psychologie. Wenn ich an das Gute im Menschen Glaube, kann ich den Menschen per se wertschätzen. Dazu braucht es dann auch keine Bedingung, keinen Leistungsnachweis oder eine Gegenleistung.

So kommt Wertschätzung als solches im NLP nicht vor, ist aber eine Konsequenz aus den gelebten Grundannahmen des NLP. Im Deutschen Verband für NLP (DVNLP) verpflichten sich die Mitglieder:innen in den Ethikrichtlinien dazu „wertschätzend mit anderen Menschen umzugehen“.

In der klientenzentrierten Psychotherapie nach Carl R. Rogers (1902-1987) zählt die Wertschätzung zu den drei Grundsäulen (bedingungslose positive Wertschätzung, Empathie und Kongruenz) in der Arbeit mit den Klienten.

Im NLP ergibt sich die Wertschätzung aus folgenden Maximen.

Der eigene Zustand
Um Haltungen wie Wertschätzung, Vertrauen, Zugewandtheit, usw. leben zu können, müssen wir auch auf uns selbst achten. Mir muss es selbst gut gehen, mein Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwert muss positiv sein
Herstellung von Rapport
Bedingung für eine Arbeit, für guten Kontakt mit Menschen ist eine positive, vertrauensvolle Beziehungsebene.
Achtung der unterschiedlichen Landkarten
Jeder Mensch hat seine eigene Sozialisation, seine eigene Geschichte. Jeder Mensch ist einzigartig auf der Welt. Daher darf ich nicht, macht es keinen Sinn, aus meiner Landkarte Lösungen, Ideen für die Landkarte anderer Menschen zu entwickeln.
Grundannahme (GA) – Positive Absicht
Wenn jegliches Handeln immer eine positive Absicht hat oder in der Vergangenheit hatte (aus der dann ein erlerntes Verhalten wurde) kann ich dem Menschen nicht mehr verurteilen.
GA – Jeder Mensch handelt immer nach seinen besten Möglichkeiten
Wenn also in der Landkarte bei einem Menschen es keine Straße der Freundlichkeit bei bestimmten Erlebnissen gibt, kann er nicht anders handeln, als unfreundlich zu sein
GA – Wahlmöglichkeiten sind besser als keine Wahlmöglichkeiten
Das ergibt sich auch aus Punkt 5. Hätte ich auf meiner Landkarte statt einer Einbahnstraße des Ärgers eine Kreuzung und ich könnte auch den „Ist doch egal Weg“ gehen, könnte ich anders handeln.
Unterscheidung zwischen Mensch und Verhalten
Das klingt so klar, doch ist es eine große Tendenz in unserer Gesellschaft über das Verhalten auf den ganzen Menschen zu schließen. Ein Mitarbeiter der in Besprechungen immer neue Ideen hat und damit in mir ein Gefühl der Anstrengung auslöst, bekommt schnell zu hören: Du bist anstrengend! Warum nicht kreativ oder ideenreich? Warum überhaupt DU BIST und nicht Dein Verhalten macht dass bei mir.

Jeder Mensch möchte Wertschätzung erfahren.

Teste es bei Dir selbst. Wie ging es Dir in Situationen, in denen Du (wahrhaftig) wertgeschätzt wurdest und in Situationen in denen das nicht der Fall war.

Das Thema Wertschätzung ist kein NLP Thema. Es ist immer Thema, wenn Menschen aufeinandertreffen. In der Wirtschaft hören wir oft: „Nicht meckern ist Lob genug“. Das beinhaltet keine Wertschätzung. Es kommt aus einem Misstrauen heraus. Nicht loben ist eine Form von Kritik. Gerade in Führung von Mitarbeitenden ist Wertschätzung eine fundamentale Fähigkeit. In der Zeit des immer stärker werden Personalmangels werden die Mitarbeitenden Wertschätzung als wichtigen Faktor der Wahl des Arbeitsplatzes erheben.

Das gilt für Firmen, Vereine und auch für unsere Seminare und Coachings.

Insgesamt beobachte ich, dass das Thema Wertschätzung bei den Menschen immer präsenter, klarer und wichtiger wird. Kleine Idee zur Gesundheitsfürsorge, wann immer Du in einem Umfeld mit mangelnder Wertschätzung bist, verändere es.

Change it, love it oder leave it

Alle Grundannahmen kannst Du hier finden: https://www.institut-muenster.de/die-grundannahmen-des-nlp/