Meta-Programme: Der Schlüssel zu einem tieferen Verständnis unserer Wahrnehmung und des unseres Handelns

Was sind Meta-Programme?

Meta-Programme sind tief verankerte Denk-, Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster, die unser tägliches Handeln und unsere Wahrnehmung der Welt maßgeblich beeinflussen. Sie sind wie Filter, die bestimmen, welche Informationen wir aus unserer Umgebung bevorzugen und wie wir diese verarbeiten. Sie sind weder gut noch schlecht, sondern helfen uns, die Komplexität der Welt zu bewältigen und individuell darauf zu reagieren.

Die Kenntnis über unsere eigenen Meta-Programme und die unserer Mitmenschen kann uns helfen, effektiver zu kommunizieren, Konflikte zu vermeiden und unser persönliches sowie berufliches Leben bewusster zu gestalten. Sei es in der Partnerschaft, am Arbeitsplatz oder in der Erziehung – das Verständnis von Meta-Programmen ermöglicht es, Bedürfnisse und Verhaltensweisen besser zu erkennen und darauf einzugehen.

Meta-Programme

Sie steuern unser Verhalten in verschiedenen Kontexten. Was passiert, wenn Du eine Freundin nach Ihrem letzten Urlaub fragst. Erzählt Sie von dem Ort an dem Sie war? Oder erzählt Sie von den Menschen, die sie getroffen hat? Wird alles im Detail erklärt oder bekommst Du nur eine grobe Übersicht. Die Art wie wir erzählen, und was wir an Informationen erwarten, entstehen durch unsere Meta Programme. Ungünstig ist es, wenn Deine Erwartungen, basierend auf Deinen Meta Programmen, nicht erfüllt werden.
„Wie war es denn im Urlaub?“ „Toll, nette Leute und gutes Essen.“ Und dabei hattest Du eine Beschreibung des Hotels und des Strands im Detail erwartet. Das machen die Meta Programme. Sie sind daher eine wunderbare Ergänzung zu der Grundannahme des NLP über die Einzigartigkeit der inneren Landkarten der Menschen.

Meta Programme haben ihren Ursprung im NLP, sind letztlich in Anlehnung an die 4 Typen von C. G. Jung (introvertiert – extrovertiert; intuitiver Typ – Empfindungstyp; Denktyp – Fühltyp; Beurteiler – Wahrnehmer) und in der Weiterentwicklung nach Myers-Briggs entstanden. Sie werden aber nicht als Persönlichkeitstypen, sondern als Verarbeitungsstile verstanden und sind deshalb kontextabhängig und veränderbar. Ob eine Person in Bezug auf ein Meta Programm eher fixiert und dominant oder offen und flexibel ist, wird, typisch für NLP, individuell und situationsspezifisch kalibriert.

Sie basieren auf der Beobachtung, dass Menschen unterschiedlich auf ähnliche Situationen reagieren und dabei bestimmte Muster erkennen lassen. Daher können Meta Programme sich situativ unterscheiden.

Rodger Bailey trug maßgeblich zur Systematisierung dieser Programme bei und entwickelte das LAB Profil (Language and Behavior Profile), das in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Coaching und der Psychotherapie, Anwendung findet. Das LAB Profil ist ein Werkzeug, das auf der Basis von Meta-Programmen entwickelt wurde, um individuelle Verhaltensmuster und Kommunikationsstile zu analysieren. Es wird häufig in der Personalentwicklung, im Verkauf und im Coaching eingesetzt, um die Passung von Personen zu bestimmten Rollen oder Aufgaben zu bewerten und um maßgeschneiderte Kommunikationsstrategien zu entwickeln.

Funktionsweise von Meta-Programmen

Unsere Wahrnehmung, das lernen wir schon zu Beginn der NLP Practitioner Ausbildung, wird maßgeblich durch unsere eigenen Wahrnehmungsfilter bestimmt. Wir kennen die Tilgung, Verzerrung, Generalisierung und das Hinzufügen. Dazu kommen unsere Erfahrungen, die wiederrum auch unsere Werte und Glaubenssätze mitgeprägt haben. Meta-Programme wirken als Filtermechanismen, die bestimmen, welche Informationen wir aus unserer Umwelt aufnehmen und wie wir diese verarbeiten. Diese unbewussten Muster beeinflussen unsere Entscheidungen, unsere Kommunikationsweise und unser Verhalten in verschiedenen Situationen. Sie sind sozusagen die Programme, die aus den o.g. Punkten resultieren.

Meta-Programme spielen eine entscheidende Rolle bei unseren Entscheidungsprozessen. Sie beeinflussen, wie wir Informationen bewerten und welche Handlungsoptionen wir bevorzugen. In zwischenmenschlichen Interaktionen helfen sie uns, die Verhaltensweisen und Reaktionen anderer besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Die Anzahl der Meta Programme ist nicht festgelegt. Je nach Literatur werden bis zu 60 Programme benannt. Es gibt spezielle Programme für die Arbeit, Freizeit und Beziehung. Wir wollen uns auf einige, wesentliche konzentrieren.

Wichtige Meta-Programme im Überblick

Ziel-Richtung

Orientierung: „vom Negativen weg“ vs. „zum Positiven hin“

Menschen orientieren sich entweder an dem, was sie vermeiden wollen (vom Negativen weg), oder an dem, was sie erreichen wollen (zum Positiven hin). Diese Orientierung beeinflusst ihre Motivation und Zielsetzung.

Beispiel:

  • „Ich will nicht mehr gestresst sein.“ (weg von)
  • „Ich möchte mehr Ruhe und Entspannung in meinem Leben haben.“ (hin zu)

Frage zur Erkennung: „Was machst Du, wenn Dein Schreibtisch voller Arbeit ist und Du noch mehr aufgetischt bekommst?“

Sortierung: nach Ähnlichkeiten vs. nach Unterschieden

Einige Menschen bemerken zuerst die Gemeinsamkeiten in einer Situation, während andere auf die Unterschiede achten.

Beispiel:

  • „Diese Projekte sind sich sehr ähnlich.“ (Ähnlichkeiten)
  • „Dieses Projekt unterscheidet sich in vielen Punkten von den anderen.“ (Unterschiede)

Frage zur Erkennung: „Was fällt Dir an den letzten beiden Projekten auf?“

Innere Zustände

Gefühlsorientiert vs. Verständnisorientiert

Menschen unterscheiden sich darin, ob sie ihre Entscheidungen mehr auf Gefühle oder auf rationales Verständnis stützen.

Beispiel:

  • „Ich fühle, dass das die richtige Entscheidung ist.“ (gefühlsorientiert)
  • „Logisch gesehen ist das die beste Option.“ (verständnisorientiert)

Frage zur Erkennung: „Was hat Dich bewogen so zu entscheiden?“

Flexibilität: wenig vs. viel

Einige Menschen sind sehr flexibel und passen sich leicht an Veränderungen an, während andere eine stabile und vorhersehbare Umgebung bevorzugen.

Beispiel:

  • „Ich mag es, wenn alles nach Plan läuft.“ (wenig flexibel)
  • „Ich liebe spontane Änderungen.“ (viel flexibel)

Frage zur Erkennung: „Wie gehst du mit unerwarteten Veränderungen um?“

Primäres Interesse

Menschen, Orte, Dinge, Aktivitäten, Informationen, Zeiten

Menschen haben unterschiedliche primäre Interessen, die ihre Aufmerksamkeit und Energie beeinflussen.

Beispiel:

  • „Wenn ich ein neues Projekt starte, freue ich mich besonders über die neuen Menschen.“ (Menschen)
  • „Für ein gutes Projekt ist der Raum entscheidend.“ (Orte)

Frage zur Erkennung: „Wie bist Du beim Start Deines letzten Projektes vorgegangen?“

Bevorzugter Arbeitsstil

Selbstständig vs. Im Team vs. Als Leiter

Jeder Mensch hat eine Präferenz dafür, wie er am liebsten arbeitet – allein, im Team oder in einer leitenden Position.

Beispiel:

  • „Ich arbeite am besten alleine.“ (selbstständig)
  • „Ich bevorzuge die Zusammenarbeit im Team.“ (im Team)
  • „Ich fühle mich in einer Führungsrolle am wohlsten.“ (als Leiter)

Frage zur Erkennung: „Du hast ein größeres Problem zu lösen. Wie gehst Du vor?“

Überzeugt werden

Bevorzugter Sinneskanal: visuell, auditiv, kinästhetisch, lesend

Menschen bevorzugen unterschiedliche Wege, um überzeugt zu werden – durch Bilder, Töne, Berührungen oder Texte.

Beispiel:

  • „Ich muss es sehen, um es zu glauben.“ (visuell)
  • „Ich möchte es hören.“ (auditiv)

Frage zur Erkennung: „Wie nimmst du neue Informationen am besten auf?“

Handlungs-Begründung

Durch Zwänge vs. freie Entscheidung

Menschen handeln entweder aus Notwendigkeit und Verpflichtung oder aus freier Entscheidung und Möglichkeit.

Beispiel:

  • „Ich muss das tun.“ (Zwänge)
  • „Ich habe mich entschieden, das zu tun.“ (freie Entscheidung)

Frage zur Erkennung: „Was hat Dich motiviert das zu tun?“

Eigene Beurteilung

Durch andere vs. sich selbst

Manche Menschen beurteilen sich anhand der Rückmeldungen anderer, während andere ihre eigenen Maßstäbe anlegen.

Beispiel:

  • „Ich weiß, dass ich gut bin, weil mir das gesagt wurde.“ (durch andere)
  • „Ich weiß, dass ich gut bin.“ (durch sich selbst)

Frage zur Erkennung:** „Woran erkennst du, dass du eine gute Arbeit geleistet hast?“

Management-Richtung

Nur für sich selber gut vs. nur für andere gut vs. für sich selbst und andere gut

Dieses Meta-Programm zeigt, ob jemand Handlungen nur für seinen eigenen Nutzen, für andere oder für beide durchführt.

Beispiel:

  • „Ich mache das nur für mich.“ (nur für sich selber gut)
  • „Ich mache das nur, um anderen zu helfen.“ (nur für andere gut)
  • „Es ist gut für mich und für andere.“ (für sich selbst und andere gut)

Frage zur Erkennung: „Wessen Wohl liegt dir bei deinen Entscheidungen am meisten am Herzen?“

Abstraktionsgrad

Speziell (kleine Chunks) vs. Global (große Chunks)

Menschen bevorzugen entweder detaillierte Informationen oder eine allgemeine Übersicht.

Beispiel:

  • „Erzähle mir alle Details.“ (speziell)
  • „Gib mir einen Überblick.“ (global)

Frage zur Erkennung: „Was ist passiert?“ oder „Wie war der Tag?“

Bevorzugte Arbeitsphase

Beginn vs. Mitte vs. Ende

Einige Menschen arbeiten am besten zu Beginn eines Projekts, andere in der Mitte oder am Ende.

Beispiel:

  • „Ich liebe es, neue Projekte zu starten.“ (Beginn)
  • „Ich arbeite am besten, wenn das Projekt läuft.“ (Mitte)
  • „Ich bringe gerne Dinge zu Ende.“ (Ende)

Frage zur Erkennung: „Was sind die schönsten Momente in einem Projekt?“

Zeit

Orientierung: Vergangenheit vs. Gegenwart vs. Zukunft vs. zeitlos

Menschen haben eine zeitliche Orientierung, die ihre Perspektive und Entscheidungen beeinflusst.

Beispiel:

  • „Früher war alles besser.“ (Vergangenheit)
  • „Wir wollen schon los? Ich dachte ich habe noch Zeit.“ (Gegenwart)
  • „Ich plane meinen Urlaub immer schon ½ Jahr im Voraus“ (Zukunft)

Frage zur Erkennung: „Stelle Dir ein gutes Essen mit Freunden vor. War es schon? Wird es heute sein oder in der Zukunft?“

Flexibilität bei Unvorhergesehenem: wenig vs. viel

Einige Menschen haben Schwierigkeiten mit unerwarteten Ereignissen, während andere flexibel darauf reagieren können.

Beispiel:

  • „Ich mag keine Überraschungen.“ (wenig flexibel)
  • „Ich komme mit Veränderungen gut zurecht.“ (viel flexibel)

Frage zur Erkennung: „Überraschend kündigt ein Mitarbeiter. Wie gehst du damit um?“

Repräsentationssysteme

In „guten Zeiten“: visuell, auditiv, kinästhetisch

Menschen bevorzugen in positiven Situationen verschiedene Sinneskanäle. In schlechte Zeiten kann ein anderes Repräsentationssystem relevant sein. Beispiele und Fragen sind dann analog.

Beispiel:

  • „Ich sehe das Positive.“ (visuell)
  • „Ich höre die guten Nachrichten.“ (auditiv)
  • „Ich fühle mich gut.“ (kinästhetisch)

Frage zur Erkennung:** „Erzähle mir von einer tollen Begegnung?“

Introvertiert vs. extrovertiert

Menschen neigen dazu, entweder introvertiert (nach innen gekehrt) oder extrovertiert (nach außen gekehrt) zu sein.

Beispiel:

  • „Ich ziehe mich gerne zurück.“ (introvertiert)
  • „Ich bin gerne unter Menschen.“ (extrovertiert)

Frage zur Erkennung: „Du hast einen Tag frei und möchtest einen langen Spaziergang machen. Gehst Du allein oder nimmst Du jemanden mit?“

(Re-)Aktionsweisen

Passiv vs. reflektiv vs. aktiv

Menschen reagieren entweder passiv, nachdenklich oder aktiv auf Situationen.

Beispiel:

  • „Ich lasse die Dinge auf mich zukommen.“ (passiv)
  • „Ich denke zuerst darüber nach.“ (reflektiv)
  • „Ich handle sofort.“ (aktiv)

Frage zur Erkennung: „Eine Stelle im Unternehmen wird frei. Du interessierst Dich dafür. Was wirst Du tun?“

Meta-Programme im Alltag nutzen: Ein praktischer Leitfaden

Es gibt unendliche Möglichkeiten die Meta Programme zu nutzen. Wann man sie einsetzt ist schon wieder von einem Meta Programm abhängig. Das Meta Programm „(Re-)Aktionsweisen (Passiv vs. reflektiv vs. Aktiv)“ lässt grüßen. In ein paar Beispielen wollen wir einen besseren Bezug zum Alltag herstellen.

Menschen, die sich und den inneren Kritiker besser verstehen wollen

Menschen, die ihre inneren Denkprozesse und den kritischen Dialog mit sich selbst besser verstehen möchten, können von Meta-Programmen profitieren, indem sie die eigenen Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster analysieren. Ein Beispiel ist das Meta-Programm „Hin zu“ vs. „Weg von“: Erkennen, ob man sich eher von negativen Konsequenzen wegbewegt oder auf positive Ziele zubewegt, kann helfen, die eigene Motivation und Selbstkritik besser zu verstehen.

Beispiel: Jemand, der ständig seinen inneren Kritiker hört, könnte feststellen, dass er sich stark auf „Weg von“-Muster konzentriert, indem er negative Konsequenzen vermeiden möchte. Eine Umstellung auf „Hin zu“-Muster könnte helfen, sich mehr auf positive Ziele zu fokussieren und so das Selbstbild zu verbessern.

Führungskräfte, die verstehen wollen, wie sie ihre Mitarbeiter führen können und Projektarbeit

Führungskräfte können Meta-Programme nutzen, um die Motivationen und Kommunikationsstile ihrer Mitarbeiter besser zu verstehen. Beispielsweise hilft das Meta-Programm „Selbst“ vs. „Andere“, zu erkennen, ob ein Mitarbeiter eher selbstbezogen handelt oder die Bedürfnisse anderer im Vordergrund stehen.

Die Nutzung in Projekten ist oben schon ausführlich beschrieben. Da ich gerne in großen Chunks arbeite und meine Stärke mehr im Projektstart und -ende habe, habe mir immer Mitarbeitenden für kleine Chunks und für die mittlere Projektphase in meine Projekte geholt. So waren die Bereiche gut abgedeckt und ich musste das nicht bei mir erzwingen.

Beispiel: Ein Mitarbeiter, der stark auf „Selbst“ orientiert ist, braucht möglicherweise individuelle Anerkennung und Herausforderungen, während ein „Andere“-orientierter Mitarbeiter besser durch Teamarbeit und gemeinsame Ziele motiviert wird.

Mitarbeiter, die ihre Chefs verstehen wollen

Mitarbeiter können durch das Verständnis von Meta-Programmen lernen, wie ihre Chefs denken und was ihnen wichtig ist. Dies kann die Zusammenarbeit und Kommunikation verbessern. Das Meta-Programm „intern“ vs. „extern“ kann hier nützlich sein: Chefs mit einer internen Referenz orientieren sich an ihren eigenen Maßstäben, während solche mit externer Referenz die Meinungen und Rückmeldungen anderer stärker einbeziehen.

Beispiel: Ein Chef mit externer Referenz legt großen Wert auf Feedback und Bestätigungen von Kollegen oder Vorgesetzten. Ein Mitarbeiter, der dies versteht, kann gezielter Rückmeldungen geben, die seinem Chef wichtig sind.

Personaler, die passende Kandidaten einer vakanten Position suchen

Personalabteilungen können Meta-Programme nutzen, um die richtigen Kandidaten für offene Stellen zu finden und zu verstehen, wie diese Kandidaten am besten in das bestehende Team und die Unternehmenskultur passen. Beim Erstellen von Stellenbeschreibungen und Ausschreibungen können spezifische Meta-Programme berücksichtigt werden.

Beispiel: Für eine Position, die hohe Flexibilität erfordert, könnte das Meta-Programm „viel“ vs. „wenig“ Flexibilität entscheidend sein. In der Stellenausschreibung könnte man betonen, dass Anpassungsfähigkeit und spontane Problemlösungsfähigkeiten wichtig sind.

Verkäufer, die einen guten Kontakt zum Kunden aufbauen wollen

Verkäufer können Meta-Programme nutzen, um besser zu verstehen, wie ihre Kunden denken und welche Bedürfnisse sie haben. Das Meta-Programm „visuell“ vs. „auditiv“ vs. „kinästhetisch“ kann dabei helfen, die bevorzugte Sinneswahrnehmung eines Kunden zu erkennen und darauf einzugehen.

Beispiel: Ein visueller Kunde bevorzugt möglicherweise Präsentationen und Broschüren mit vielen Bildern, während ein auditiver Kunde lieber ausführliche Erklärungen hört.

Eltern, die die eigenen Kinder verstehen möchten

Eltern können Meta-Programme verwenden, um die individuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen ihrer Kinder besser zu verstehen. Das Meta-Programm „gefühlsorientiert“ vs. „verständnisorientiert“ kann hier besonders hilfreich sein.

Beispiel: Ein gefühlsorientiertes Kind reagiert stark auf emotionale Unterstützung und Zuwendung, während ein verständnisorientiertes Kind mehr rationale Erklärungen und logische Strukturen braucht.

Menschen in der Partnerschaft, die Konflikte reduzieren und ein Miteinander fördern wollen

Paare können durch das Verständnis von Meta-Programmen lernen, wie sie besser miteinander kommunizieren und Konflikte vermeiden können. Das Meta-Programm „ähnlich“ vs. „unterschiedlich“ kann dabei helfen, zu verstehen, ob Partner Gemeinsamkeiten betonen oder Unterschiede herausstellen.

Beispiel: Ein Partner, der nach Ähnlichkeiten sucht, möchte gemeinsame Interessen und Aktivitäten betonen, während ein Partner, der Unterschiede hervorhebt, gerne neue Perspektiven und Abwechslung sucht.

Trainer, die ihre Teilnehmer besser erreichen wollen

Trainer können Meta-Programme nutzen, um ihre Unterrichtsmethoden und Inhalte besser auf die Bedürfnisse ihrer Teilnehmer abzustimmen. Das Meta-Programm „große Chunks“ vs. „kleine Chunks“ hilft zu erkennen, ob Teilnehmer eine Übersicht oder detaillierte Informationen bevorzugen.

Beispiel: Teilnehmer, die große Chunks bevorzugen, möchten zuerst einen Überblick über das Thema erhalten, während diejenigen, die kleine Chunks bevorzugen, detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen benötigen.

Vorstand in einem Verein will die Mitglieder besser zur Mitarbeit motivieren

Ein Vereinsvorstand kann Meta-Programme verwenden, um besser zu verstehen, wie die Mitglieder am liebsten arbeiten und entsprechend passende Arbeitsfelder und Führungsstrukturen schaffen. Das Meta-Programm „Bevorzugter Arbeitsstil: Selbstständig vs. Im Team vs. Als Leiter“ kann hier entscheidend sein, um die Mitglieder effektiv zur Mitarbeit zu motivieren.

Selbstständig arbeiten

Einige Mitglieder bevorzugen es, Aufgaben selbstständig zu erledigen und eigenverantwortlich zu arbeiten. Diese Mitglieder fühlen sich am wohlsten, wenn sie ihre Projekte in ihrem eigenen Tempo und nach ihren eigenen Vorstellungen umsetzen können. Der Vorstand sollte diesen Mitgliedern klare, individuelle Aufgaben zuweisen, die sie autonom bearbeiten können, und ihnen die notwendigen Ressourcen und Freiheiten zur Verfügung stellen.

Beispiel: Ein Mitglied, das selbstständig arbeitet, könnte für die Verwaltung der Vereinswebsite verantwortlich sein. Diese Aufgabe ermöglicht es dem Mitglied, eigenständig zu planen und kreative Entscheidungen zu treffen.

Im Team arbeiten

Andere Mitglieder bevorzugen die Zusammenarbeit in einem Team. Sie schätzen den Austausch von Ideen, die Unterstützung durch andere und das gemeinsame Erreichen von Zielen. Der Vorstand sollte für diese Mitglieder Aufgaben schaffen, die Teamarbeit fördern, wie beispielsweise die Organisation von Veranstaltungen oder die Durchführung von Projekten, die mehrere Personen erfordern.

Beispiel: Ein Mitglied, das gerne im Team arbeitet, könnte Teil eines Planungskomitees für eine Vereinsveranstaltung sein. Hier kann das Mitglied gemeinsam mit anderen Ideen entwickeln und die Veranstaltung koordinieren.

Als Leiter arbeiten

Einige Mitglieder haben eine natürliche Neigung, Führungsrollen zu übernehmen und Verantwortung für ein Team zu tragen. Diese Mitglieder sollten in leitende Positionen eingebunden werden, wo sie ihre Fähigkeiten zur Organisation und Motivation anderer nutzen können. Der Vorstand kann ihnen Aufgaben wie die Leitung von Arbeitsgruppen oder die Koordination größerer Projekte übertragen.

Beispiel: Ein Mitglied, das gerne als Leiter arbeitet, könnte die Leitung eines neuen Initiativprojekts übernehmen. Dies ermöglicht dem Mitglied, Verantwortung zu tragen und das Projekt nach seinen Vorstellungen zu steuern.

Der Vorstand sollte grundsätzlich darauf achten, eine vielfältige Struktur von Arbeitsfeldern zu schaffen, die den unterschiedlichen Präferenzen der Mitglieder entsprechen. Dies kann durch die Einrichtung von Projektgruppen, Komitees und Einzelprojekten erreicht werden, die auf die individuellen Stärken und Arbeitsstile der Mitglieder zugeschnitten sind.

Fazit

Das Wissen über Meta-Programme bietet wertvolle Einblicke in die Denk- und Verhaltensweisen von Menschen. Es ermöglicht eine tiefere Selbstreflexion, verbessert die Kommunikation und kann in verschiedenen Lebensbereichen – sei es im Beruf, in der Familie oder in sozialen Interaktionen – gezielt eingesetzt werden, um das Miteinander zu fördern und Konflikte zu reduzieren. Nutze dieses Wissen weise, um Flexibilität und Verständnis in deinem Umfeld zu stärken.

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