In der 2. Position versetze ich mich voll und ganz in meinem Gegenüber. Dazu kann ich die Körperhaltung des Gegenübers einnehmen, mir vorstellen, dass ich die Person bin. So erfahre ich die Welt aus den Augen, Ohren des anderen. Auch diese Position ist assoziiert (a) und ich nehme die Eindrücke des Gegenüber wahr, die Bilder, Geräusche, Gefühle und Werte.
Beispiele für Coaching und im Business
Coaching:
Der Coachee wird eingeladen für einen kurzen Moment der Nachbar zu werden. Wie sieht die Welt denn dann aus. Was passiert denn aus der Wahrnehmung heraus. Vielleicht die Erkenntnis, dass es ganz schon nervig ist, immer nur am Sonntag Zeit für die Gartenarbeit zu haben und keine Pause zu bekommen.
Business:
In Gedanken schwebe ich durch den Raum und setze mich in den Stuhl meines Verhandlungspartners. Wie sieht die Welt dann aus? Vielleicht eine Unsicherheit, ein neuer Kunde, es gibt noch keine Erfahrung über die Verhandlungskultur, Sorge über den Tisch gezogen zu werden.
In der 3. Position nehme ich Abstand von mir und meinen Gefühlen. Ich trete gewissermaßen aus mir heraus und schaue mir die Situation von außen an. Ich bin dissoziiert (b), die Gefühle werden ruhiger, kleiner. Ich kann mich und alle anderen Personen in dem Kontext beobachten.
Beispiele für Coaching und im Business
Coaching:
Der Coachee darf sich die Streitsituation von außen betrachten. Wie sieht dann die Welt aus. Vielleicht sind zwei Menschen zu beobachten, die sich mit finsterer Miene kaum grüßen. Der Coachee kann sich selber evtl. mit der Miene nicht ganz ernstnehmen. Wie könnte eine Lösung für beide aussehen? Eine Einladung zum Kaffee und beim Kaffee in den Austausch gehen?
Business:
Ich schaue mir die Szene dissoziiert an. Was machen die beiden Menschen da? Wieso reden die gegeneinander und nicht miteinander? Die Verhandlung braucht einen neutralen Impuls. Eine Erläuterung der Unternehmenskultur? Ein erstes Entgegenkommen?
a) Assoziation
Wir sind ganz im hier und jetzt und nehmen die Situation intensiv war. Bei Erinnerungen ist es ganz wie bei der echten Situation mit allen Sinneseindrücken (Repräsentationssystemen) und Gefühlen (jedenfalls so wie wir es abgespeichert haben). Alles Erleben ist sehr intensiv und lebendig.
b) Dissoziation
Wir blicken mit Abstand und Distanz auf das Geschehen, kann mich selbst in der Situation beobachten und bin mit allen Eindrücken und Gefühlen „draußen“. Das mildert alle Gefühle und schützt uns evtl. vor zu großen Ängsten oder schlechten Erlebnissen und lässt uns angenehme Gefühle auch nur vermindert wahrnehmen.
Die Unterschiede von Assoziation und Dissoziation gelten für die Erinnerungen, dem Erleben des Momentes und auch der Vorstellung von kommenden Situationen.
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